Kindeswohl statt Symbolpolitik!

Mit Blick auf die kürzlich geäußerte Forderung des NRW-Integrationsministers Joachim Stamp haben sich die Jungen Liberalen Berlin-Mitte nach langer und differenzierter Debatte deutlich gegen ein Kopftuchverbot für Schülerinnen unter 14 Jahren ausgesprochen.

Dazu der Bezirksvorsitzende Maximilian REITER: „An aller erster Stelle steht für uns das Kindeswohl und gerade deshalb dürfen es nicht die Kinder sein, auf deren Rücken wir den Konflikt mit dem politischen Islam austragen. Mit einem Kopftuchverbot drängt man junge Frauen noch tiefer in einen gesellschaftlichen Konflikt zwischen Familie und Staat. Man läuft Gefahr, bereits vorhandene Abwehrreaktionen zu stärken und sie weiter von den freiheitlich-demokratischen Teilen unserer Gesellschaft abzuschotten. Wer einen Blick nach Frankreich und Österreich wirft, erkennt, dass zwangsverordnete Freiheit nicht funktioniert. Sie spaltet die Gesellschaft und wirft mehr Fragen auf, als dass sie Antworten gibt. Insbesondere junge Frauen werden durch eine solche Verbotspolitik von Teilen des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen.“

REITER weiter: „Anstatt junge Frauen gesellschaftlich ins Abseits zu drängen, sollten wir sie getreu dem Prinzip ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ darin fördern selbstbewusst ein individuelles und selbstbestimmtes Verhältnis zu ihrer Religion zu entwickeln und zu vertreten. Denn selbst wenn es gelingen sollte ein Kopftuchverbot durchzusetzen, so hätte sich in den Köpfen doch nichts geändert. Eine solche Förderung kann beispielsweise durch eine Stärkung eines konstruktiv-kritischen, islamischen Religionsunterricht mit eigens ausgebildeten Pädagogen sowie einer angemessenen Thematisierung in der Schule erfolgen.“